Eine violette Orchidee blüht im Naturschutzgebiet
© Pulsa Pictures _ ORT SUD

Flower power

Faszinierende Flora

Die Minett-Region ist eine wahre Fundgrube an Naturhighlights. Sie beherbergt eine Vielzahl einheimischer Arten, die die für diese Region so charakteristischen ehemaligen Tagebaugebiete bewohnen. Alle während der Stahlkrise des späten 20. Jahrhunderts aufgegebenen Bergbaugebiete wurden heute in ausgedehnte Naturschutzgebiete umgewandelt. Diese beherbergen eine unglaubliche Vielfalt an besonderen Tieren und Pflanzen, die in Luxemburg sonst nirgendwo zu finden sind. Insgesamt 14 offizielle Naturschutzgebiete beherbergen unter anderem wunderschöne Schmetterlinge wie den Jersey-Tiger, den seltenen Großen Bläuling oder den Sumpf-Perlmutterfalter, andere Insekten wie die Gottesanbeterin, aber auch größere Arten wie Störche und Wasserbüffel sowie Fledermäuse, die Gelbbauchunke und die Heidelerche, die alle in der UNESCO-Biosphäre Minett und ihren Naturschutzgebieten geschützt sind.

Die Flora der Minett-Region möchte im Vergleich zu ihren Vertretern aus dem Tierreich nicht schüchtern wirken und hat sich ebenso weiterentwickelt, um eine besonders interessante und schöne Nische zu schaffen. Dichte Eichen- und Birkenwälder, robuste Pflanzen und eine Vegetation, die die alten Bergbaugebiete bedeckten, nachdem sie sich selbst überlassen worden waren, verwandelten sie von einer mondähnlichen Mondlandschaft in eine wunderschöne Landschaft voller frischem Leben. So sind die Naturschutzgebiete auch ein wahrer Segen für Naturliebhaber, die dichte Wälder und schöne Wiesen genießen möchten. Apropos Wiesen: Da das gesamte Gebiet geschützt ist und daher die Grünpflege verboten ist, werden Unterholz und Gras durch eine raffinierte Lösung in Schach gehalten – die Minetter Schof, eine Schafherde, die in der gesamten Region weidet, von einem Naturschutzgebiet zum nächsten zieht und alles sauber und gelegentlich auch ordentlich hält.

Zwei der beliebtesten Naturhighlights für Besucher der Region befinden sich in den offeneren Flächen, die meist von trockenem Buschland und Grasland bedeckt sind: Hier findet man wilde Orchideen und weite Felder mit leuchtend roten Mohnblumen. Nachfolgend finden Sie unsere Tourenvorschläge zur Besichtigung dieser wunderschönen Blütenformationen, aber natürlich gibt es noch viele weitere Entdeckungswanderungen, Radtouren und Besichtigungen, die dieselben Gebiete durchqueren.

Bedeckt in Rot

Dank der weitläufigen Naturlandschaft einiger Naturschutzgebiete in der Minett-Region finden große Blumenwiesen und Felder teilweise ungestörten Platz zum Wachsen und Sonnenbaden. Die Sonneneinstrahlung profitiert zudem davon, dass sich die meisten dieser Gebiete am Rande oder in unmittelbarer Nähe des jeweiligen Naturschutzgebiets befinden und so eine weitgehend ungehinderte Wachstumsfläche bieten.

Die meisten dieser dichten Mohnfelder befinden sich im oder in der Nähe des größten Naturschutzgebiets überhaupt, dem „Haard-Hesselsbierg-Staebierg“ zwischen Rümelingen, Kayl und Düdelingen. Dieses riesige Gebiet von über 6000 Hektar, das Teil des europäischen Natura-2000-Netzwerks ist, besteht größtenteils aus ehemaligen Tagebauflächen. Nach der Einstellung des Bergbaus wurde es 1994 offiziell zum Naturschutzgebiet erklärt. Seitdem erobert sich die Natur das Land langsam zurück.

Heute ist die Oberfläche mit Wegen für Wanderer und Mountainbiker durchzogen, und Besucher können sich schnell an der schönen Aussicht, den Wiesen, Buschlandschaften und Mohnfeldern entlang ihrer Route erfreuen.

Ein Feld voll mit Klatschmohn im Sommer
© ORT SUD
© Pulsa Pictures, ORT Sud
Rundwanderwege
Auto-Pédestre Wanderweg Dudelange-Haard
Distanz: 7,33 km
Dauer: 2:00 h
Schwierigkeitsgrad: leicht
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© Pulsa Pictures, ORT SUD
Rundwanderwege
Lehrpfad Haard-Hesselsbierg-Staebierg, S1
Distanz: 11,25 km
Dauer: 3:05 h
Schwierigkeitsgrad: mittel
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In voller Blüte

Orchideen gehören zu den faszinierendsten Blumen der Welt; sie wachsen und blühen nicht nur besonders schön, sondern wachsen auch fast überall. Während andere Blumen auf bestimmte Kontinente und Bedingungen beschränkt sind, haben Orchideen bewiesen, dass sie im raueren Klima Europas ebenso gut gedeihen können wie im globalen Süden. Dennoch sind sie in freier Wildbahn in Europa noch immer deutlich seltener anzutreffen und kommen hauptsächlich in Südamerika und Asien vor. Umso beeindruckender ist ihr Vorkommen in den Naturschutzgebieten im Süden Luxemburgs. Aufgrund ihrer geringen Population stehen sie unter strengem Schutz, weshalb das Zupfen oder Abschneiden verboten ist. Das bedeutet, dass Sie von Ihrer Wanderung mit einem der Wanderzüge im Naturschutzgebiet „Prënzebierg – Giele Botter“ zwischen Petingen und Differdingen zwar keine Orchidee als Souvenir mitnehmen können, aber Sie werden sicherlich Fotos machen und Erinnerungen sammeln.

Eine junge Frau bückt sich beim Wandern herab um eine Orchidee zu begutachten
© Pulsa Pictures - ORT SUD
© ORT Sud
Rundwanderwege
Auto-Pédestre Wanderweg Lamadelaine
Distanz: 8,36 km
Dauer: 2:25 h
Schwierigkeitsgrad: mittel
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© © Claude Piscitelli / ONT, Visit Luxembourg
Thematische Wege
Geologischer Rundgang „Giele Botter"
Distanz: 2,43 km
Dauer: 0:45 h
Schwierigkeitsgrad: mittel
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© Pulsa Pictures, Pulsa Pictures & ORT Sud
Minett Trail
Minett Trail: Pétange Gare - Differdange Gare
Distanz: 16,58 km
Dauer: 4:45 h
Schwierigkeitsgrad: schwer
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