Als Bürogebäude eines ehemaligen Erzgrubenbetriebes, besticht das Gonnerhaus durch seine Ziegelstein-Ornamentik, die Materialität und Kompaktheit seiner Mauern aus Natursteinen, sowie die für die Region und das Zeitalter der Erzgewinnung typischen Farben.
Acht Schlafmöglichkeiten warten im Innenraum auf neue Gäste. Aufgeteilt in jeweils vier Zimmer mit Doppelbetten über zwei Stockwerke, die zudem alle über einen kleinen Vorraum verfügen, in dem man entspannen oder sich mit anderen Gästen austauschen kann, ist das "Haus Gonner" ein kleines Wunderwerk der Raumteilung. Die Modernisierungen haben dabei nicht einmal den Fußabdruck des Gebäudes vergrößert. Im Gegenteil: Die Aussenwände blieben erhalten, lediglich das Innenleben hat sich verändert, indem das neue Wohnelement als Gesamtstück eingesetzt wurde.
Im vorderen Teil des Gebäudes befindet sich auch eine Küchen- und Wohneinheit, in der Gäste gemeinsam Kochen und Essen können. Eine kleine Passage nach draussen ermöglicht es auch, den Abend stilvoll auf einer Terrasse ausklingen zu lassen. Ausgearbeitet haben das Konzept die Büros HAS Heisbourg + Strotz Architectes.
Die am Projekt beteiligten Künstler haben in den Hohlräumen der Außenmauer handgefertigte Tonnester für Wandervögel eingefügt. Der dadurch visierte Mauersegler, der sich gerne in den Nischen von mehrgeschossigen Altbauten und Industriegebäuden einnistet, verleiht durch diese Interaktion zwischen Mensch, Natur und Kultur dem Gesamtprojekt eine zusätzliche Dimension.
Naturmaterialien und –farben kommen auch in einem wandfüllenden Keramikkunstwerk im Innern des terrassierten Gonnerhauses zur Anwendung. Auch hier wird die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem natürlichen Lebensraum thematisiert.